Companion Species of Colonialism

2025 mit Anette Hoffmann
2-Kanal-Videoinstallation | HD | Farbe & S/W | Ton | work in progress

Während die Elefanten fast ausgerottet wurden, kamen die großen Rinderherden. Später, mit den deutschen Kolonialsoldaten, erschienen die Kamele. Sie waren mithilfe imperialer Netzwerke aus Somalia für den kolonialen Krieg (1904-8) nach Namibia exportiert worden. Die Besatzer hinterließen ein Archiv von Kamelfotografien, und der österreichische Anthropologe Rudolf Pöch filmte 1908 die Kamele mit deutschen Soldaten an der Grenze. Namagowab- und Narosprecher_innen hingegen erzählen von den Tieren als Akteuren einer Geschichte von Verlust, Vertreibung und kolonialer Landschaftsformung.

Die Installation zeigt Kolonialgeschichte als inter-species-Geschichte, basierend auf widersprüchlichem Archivmaterial, und folgt dabei den historischen Kommentaren von Zeitzeug_innen, die den kolonialen Krieg in Namibia, die Dürre und die Anwesenheit eines bewaffneten Anthropologen, der mit Militärbegleitung forschte, zusammen denken.

Bilder: Filmarchiv Austria (links), Koloniales Bildarchiv Frankfurt/Main