Companion Species of Colonialism

2025 mit Anette Hoffmann
2-Kanal-Videoinstallation | HD | Farbe & S/W | Ton | work in progress

Nachdem die Elefanten fast ausgerottet waren, erschienen die Kamele.
1907-09, zur Zeit des Krieges und des Genozids der deutschen Kolonialmacht an den Herero, Nama und Damara, reiste der österreichische Anthropologe Rudolf Pöch in das heutige Namibia, Botswana und Südafrika. Bisher unbekannte Filme Pöchs aus der Kalahari zeigen die Unterstützung, die er vom kolonialen Polizei- und Militärapparat erhielt. Auffällig sind Aufnahmen von Tieren, wie den eigens importieren Dromedaren der Kamelreiterstaffel – Companion Species der Kolonisierung.

Die Installation aus historischen Film- und Tonaufnahmen und weiterem Archivmaterial zeigt Kolonialgeschichte als Interspecies-Geschichte, basierend auf radikal unterschiedlichen Erzählungen und Darstellungen von Kamelen und Elefanten im Grenzgebiet zwischen dem heutigen Namibia und Botswana. Erhalten gebliebene Kommentare von Zeitzeug_innen denken den kolonialen Krieg in Namibia, die Dürre und die Anwesenheit eines bewaffneten Anthropologen, der mit Militärbegleitung forschte, zusammen.

Bilder: Filmarchiv Austria (links), Koloniales Bildarchiv Frankfurt/Main