2014 mit FranzKa Schuster
Ledersessel | Schwimmtier | Holz | Schaumstoff | Audiocollage | Maße variabel
Dysphorie ist die psychiatrische Bezeichnung für ein „krankhaftes Missempfinden“. Gender Dysphoria (Geschlechtsdysphorie) heißt das neue Angebot der Medizin an Trans*Menschen, die sich nicht als krank bewertet wissen wollen: pathologisches Unbehagen statt pathologischer Identität. Fragt sich, auf wessen Seite das Unbehagen ist.
Große Wellen schlug ein Pressetext, der einen Transmann diffamierte: Dieser hätte sich ebenso gut Flossen annähen und ein Atemloch in den Rücken stanzen lassen können um zu behaupten, er sei ein Delfin.
Die Abwertung von Trans*, von nicht normgerechten Identitäten und Körpern geschieht auch im Namen von Queer. Homonormatives Unbehagen greift dankbar auf medizinische Thesen zurück. In einer Audiocollage kommentieren sich medizinische „Aufklärung“, Dokumentationen, Regenbogen-Presse und fiktionale Bearbeitungen der 1950er Jahre bis heute gegenseitig. Immer benötigt Normalität die Abweichung. Wer ist drinnen, wer draußen? Das behagliche queere Wohnzimmer ist umkämpft.