2015
Video | Found Footage | 6 min. | Farbe + S/W | Ton
Naturdokumentationen verhandeln immer auch Definitionen des Natürlichen und Normalen. Schon frühe fotografische und filmische Tierstudien suchen Ordnungssysteme für Bewegungen und Verhaltensweisen, stellen Verbindungen zu Menschen her, streben nach dokumentarischem Zeigen und sind dabei stets inszeniert. Es bilden sich Genres wie Forschungsfilm, Lehrfilm und Dokumentarfilm heraus. Der Rekurs auf Tiere und Natur umfasst Verhandlungen von Zusammenleben, Familie und Geschlecht.
Die Filmcollage ist eine erste Annäherung. Blicke wandern vom als gute Mutter stilisierten Frosch zur Perspektive forschender Objektivierung aus der Vogelperspektive, mit kolonialistischem Subtext. Verhaltensforschung überblendet Tiere und Menschen. So werden Zwillingspaare dabei beobachtet, wie sie auf Filmbilder tierischen Verhaltens blicken. In dieser Versuchsanordnung der Nachkriegszeit kumulieren Praktiken der Bild- und Wissensproduktion, deren Spuren bis in heutige aufwändige Naturfilme zu verfolgen sind.