2021
2-Kanal-Videoinstallation | HD | Farbe | Sound | Booklet
“Elginism: An act of cultural vandalism. A term coined by the destructive actions of Lord Elgin who illegally transported the Parthenon Marbles from Greece to London between 1801 and 1805. Now also applies to other cultural objects. Usually refers to artefacts taken from poorer nations to richer ones.”
Bilder der einst begehrten Kopien antiker Skulpturen stehen einer Text- und Soundcollage zur Geschichte der Originale gegenüber. Im frühen 19. Jahrhundert betrieben wohlhabende Architekten wie Charles Robert Cockerell oder der Diplomat Lord Elgin in Griechenland Antikenstudien, bei denen es zu massiven Plünderungen von Kulturgegenständen kam. Die Antiken – wie ihre Abgüsse – sind nicht einfach Zeugen einer vergangenen Zeit, sondern werden herangezogen, eine Geschichte westlicher Kultur zu begründen, die nicht zuletzt auf der Idee einer weißen, erhabenen Antike beruht. Den Zusammenhängen von klassizistischer Ästhetik und rassistischen, binären (Körper-) Konstrukten spürt die Auseinandersetzung mit den Figuren der Amazone und des Zentauren nach: Im Video, das Geschichte als konstruierte Narration offenbart und gegen den Strich bürstet, rücken die Skulpturen als Sinnbild für „das Andere“ in den Vordergrund.
Kamera, Schnitt, Ton, Sprecher_: Jannik Franzen
Übersetzung: Signe Rose
Grafik: Christian Sageder
Farbkorrektur: Hannes Böck
Sounds: bbc.co.uk – ©2021 BBC